Das Motorradfahren zählt sicherlich zu den spannenden und gleichzeitig auch gefährlichen Hobbies. Aber auch im alltäglichen Gebrauch, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit, ist auf einem Motorrad besondere Vorsicht im Straßenverkehr geboten. Unachtsamkeiten, eine eingeschränkte Konzentration und auch eine feuchte Fahrbahn, erhöhen das Unfallrisiko. Sollte es zu einem Sturz kommen, ist die Erste Hilfe erforderlich. Wie die Vorgehensweise in der Ersthelferrettung für Unfallopfer auszusehen hat, soll nachstehend aufgeführt werden.

Der Anruf als wichtigster Bestandteil der Lebensrettung

Grundsätzlich gilt: jeder kann helfen. Auch wenn kein Ersthelferkurs besucht wurde, ist jede involvierte Person in der Lage zu helfen. Der Anruf des Rettungsdienstes unter der Rufnummer 112 ist kostenlos und kann auch ohne Guthaben oder bei gesperrter SIM-Karte auf einem Mobiltelefon durchgeführt werden. Der Anruf sollte ruhig und mit Bestimmtheit durchgeführt werden. Das sachliche und informative Gespräch, hilft den Mitarbeiterin in der Rettungsleitstelle, schnell zu agieren. Deshalb ist es wichtig, eine ausführliche Beschreibung des Unfalls, den genauen Ort und eine präzise Wegbeschreibung, sowie den Namen und eine Rückrufnummer zu nennen.

Die Gefahr einer Erstickung vermeiden

Entgegen einer weit verbreiteten Annahme, den Helm bei einem potenziellen Genickbruch am Kopf zu lassen, muss dieser abgenommen werden. Das hat den Hintergrund, dass eine Luftzufuhr gewährleistet und der Mundraum kontrolliert und gegebenenfalls von Erbrochenem befreit werden muss. Um den Helm abzunehmen, sollten sich zwei Helfer finden, welche sich durch eine regelmäßige Konversation immer weiter darüber abstimmen, den Helm gemeinsam vom Kopf zu lösen. Dabei stützt eine Person den Nacken und der andere Helfer greift nach dem Helm, um diesen vorsichtig abzunehmen. Nun wird der Mund- und Rachenraum kontrolliert. Die Atemwege dürfen nicht blockiert sein, um eine Erstickung zu verhindern. Sollte die Zunge im Rachenraum gerutscht sein, muss diese gelöst werden. Erbrochenes muss ebenfalls entfernt werden.

Die Wiederbelebung bis zur Ankunft des Rettungsdienstes

Nun wird die Atmung kontrolliert, indem die flache Hand auf den Bauch gelegt wird. Alternativ kann der Helfer sein Ohr über Mund und Nase des Opfers halten um das akustische Geräusch der Atmung wahrzunehmen. Ist die Atmung vorhanden, wird der Verunglückte in die stabile Seitenlage bewegt. Ist keine Atmung festzustellen, beginnt die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Dabei wird der Druckpunkt im unteren Drittel des Brustbeins abgemessen. Anschließend drückt der Helfer mit dem Handballen, etwa 30 Mal auf den Druckpunkt, um das Herz zu reanimieren. Die Drucktiefe beträgt dabei etwa 4-5 Zentimeter. Anschließend findet die Mund-zu-Mund Beatmung statt. Dazu wird der Kopf nach hinten, in den Nacken gelegt. Der Helfer hält dem Verletzten die Nase zu und beatmet ihn durch den Mund zweimal. Ist keine Atmung zu spüren, wird die Wiederbelebungsmaßnahme wiederholt, bis der Rettungsdienst eintrifft.