Das Autoteilen ist in Deutschland zunehmend akzeptiert und gängige Praxis. Doch nicht alle Bürger haben überhaupt die Möglichkeit, ihre Mobilitätsbedürfnisse über Carsharing zu organisieren. Wo das gut funktioniert und wo nicht zeigt das Städteranking des Bundesverbands CarSharing (BCS).
Der Musterschüler in Bezug auf die Verfügbarkeit von Fahrzeugen je 1.000 Einwohner ist wie schon in den vergangenen Jahren Karlsruhe mit einem Wert von 2,71, Tendenz steigend. Auf den Plätzen 2 und 3 rangieren Stuttgart mit 1,47 Fahrzeugen und Freiburg mit 1,41 Fahrzeugen je 1.000 Einwohner. Dahinter folgen Köln und Heidelberg (je 1,27), München (1,26), Göttingen (1,25) sowie Frankfurt (1,16) und Tübingen (1,10). Hamburg kommt mit 0,94 auf den gleichen Wert wie Düsseldorf und belegt einzig wegen der höheren absoluten Anzahl an Fahrzeugen den zehnten Platz im Ranking.
Damit landen vier Städte mit weniger als 250.000 Einwohnern in den Top-Ten, was die These widerlege, das Autoteilen sei weitestgehend ein Metropolen-Phänomen, so der BCS. "Die CarSharing-Versorgung hat sich seit 2015 in vielen Städten verbessert", sagt BCS-Geschäftsführer Willi Loose.
Aber eben nicht überall, in so mancher Stadt fristet das Autoteilen noch immer ein Schattendasein. Und der Unterschied zu den Städten mit guter Carsharing-Infrastruktur ist enorm. Schon bei Koblenz auf Rang 50 von 144 Städten liegt der Wert je 1.000 Einwohner nur noch bei 0,2 – also bei einem Fünfzehntel des Spitzenreiters Karlsruhe bzw. einem Fünftel des Zehntplatzierten Hamburg. Ganz düster sieht es mit einem Wert von 0,01 in Worms, Remscheid, Bottrop und Gelsenkirchen aus. Im Revier blau-weißer Ausprägung sind bei mehr als 260.000 Einwohnern gerade einmal zwei Carsharing-Fahrzeuge verfügbar. Da grenzt es schon fast an Lotto spielen, eines der beiden zu erwischen.
Fotocredits: Daimler, BCS
Quelle: GLP mid