Im Vergleich zu Autofahrern setzen sich Motorradfahrer im täglichen Straßenverkehr einer viel größeren Gefahr aus. Nicht nur, dass ein Motorrad keine Knautschzone besitzt und bei dank der schlechteren Bodenhaftung eine höhere Sturzgefahr besteht, auch die Geschwindigkeit des Motorrads wird von anderen Verkehrsteilnehmern oft unterschätzt. Als Motorradfahrer muss man sich deshalb eine umfassende Ausrüstung zulegen, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten. Einer der wichtigsten Teile der Schutzkleidung ist natürlich der Motorradhelm, der bei Unfällen dafür sorgt, dass der Kopf des Fahrers bei Unfällen vor lebensgefährlichen Verletzungen geschützt ist.

Die Helmpflicht

Für Motorradfahrer ist es deshalb in den meisten Staaten gesetzliche Pflicht, einen Motorradhelm zu tragen. In Deutschland ist das schon seit 1976 der Fall – wer ohne Motorradhelm erwischt wird, muss ein Strafgeld zahlen. Doch bis in die fünfziger Jahre hatten Motorradhelme noch eine Halbschalenform, die später als nicht sicher genug eingestuft wurde. Motorradhelme konnten aus Leder, Metall und Pappe bestehen – und gingen damit im Ernstfall schon mal ziemlich schnell kaputt. In den sechziger Jahren erlebte der Jethelm seine Hochphase, der bis über die Ohren heruntergezogen wurde. Erst in den siebziger Jahren trat der Vollvisierhelm – heute bekannt als Integralhelm – in den Vordergrund, der durch ein Visier aus durchsichtigem Kunststoff vervollständigt und unter dem Kinn verschlossen wurde. Der heutige Motorradhelm besteht aus zwei Schalen, einer Innen- und einer Außenschale, die für Schutz vor Aufprall und Durchdringung sorgt.

Verschiedene Helmtypen

Doch der Motorradhelm ist nicht nur für die Sicherheit da: Er ist auch ein Symbol für die Geisteshaltung und Einstellung des Motorradfahrers. Der Motorradhelm kann also einiges über den Fahrer aussagen – deshalb will er wohl gewählt sein. Doch worauf sollte beim Kauf eines Motorradhelms geachtet werden? Erst einmal muss man sich natürlich für einen Motorradhelm-Typ entscheiden. Man unterscheidet generell in Integralhelme, System- oder Klapphelme und Crosshelme. Der Integralhelm ist am weitesten verbreitet, denn er schützt bei Frontalaufprallen ideal. Sein Einsatzbereich ist dementsprechend universal – vom Sportfahrer bis zum Hobby-Biker besitzt beinahe jeder Motorradfahrer einen Integralhelm. Der Systemhelm ist im Prinzip eine Form des Integralhelms, bei der sich das Kinnteil hochklappen lässt. Das erleichtert natürlich die Kommunikation an Tankstellen oder bei einer kurzen Unterhaltung am Straßenrand – wen es in den Motorrad-Tourismus treibt, für den ist der Systemhelm deshalb sehr zu empfehlen. Der Crosshelm dagegen wird mit einem sportlichen Image verknüpft, denn sie sind meistens sehr leicht und trotzdem hart im Nehmen.

Das passende Design

Der nächste Schritt zur Auswahl des richtigen Motorradhelms ist natürlich Design und Farbe. Wer einen Motorradhelm nur kauft, weil er gute Pressestimmen erhalten hat oder ganz gut sitzt, der wird sich schon nach kurzem nicht mehr richtig damit wohl fühlen. Die meisten Leute unterschätzen es, aber Motorradfahren kann schon eine ganz schön emotionale Sache sein – und da muss eben alles passen. Nicht zuletzt der Kinnriemen. Denn ein richtiger Motorradfahrer muss den Helm tausende Male aufsetzen und wieder abnehmen. Dass der Motorradhelm einen vernünftigen Schließ- und Öffnungsmechanismus hat, ist da Voraussetzung. Wichtig ist natürlich auch die richtige Größe des Helms – kleiner Tipp: Den Kopfumfang ausmessen, bevor man in den Laden geht, damit man gleich nach Helmen der passenden Größe suchen kann. Wenn der Helm nicht passt, schmerzt er schon nach wenigen Minuten oder aber rutscht vom Kopf, was in einer Unfallsituation natürlich fatal wäre.

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