Als "Durchbruch im Bereich der Antriebstechnologien" bezeichnet Infiniti-Vizepräsident Christian Meunier den nach Unternehmensangaben weltweit ersten serienreifen Motor mit variabler Kompression. Der kommt im neuen SUV QX50 zum Einsatz, das auch als Gesamtkunstwerk Maßstäbe setzen soll. Sein Debüt gibt der noble Japaner am 28. November 2017 auf der LA Auto Show.
Der 2,0-Liter-Turbobenziner passt das Kompressions-Verhältnis zur Optimierung von Leistung und Effizienz variabel an und biete dadurch die Leistung eines Turbo-Benziners mit dem Drehmoment und der Effizienz eines Vierzylinder-Diesels. Das klingt irgendwie ein wenig nach eierlegender Wollmilchsau, aber es wird schon mehr als nur etwas dran sein, wenn die noble Nissan-Tochter so beharrlich an die Technik glaubt, deren Funktionsweise die Japaner auf dem Mondial de l'Automobile in Paris im vergangenen Jahr erstmals präsentiert haben.
Die Kurzform: Ein sogenanntes "Multi-Link-System" erhöht und reduziert den Hub der Kolben laut Infiniti kontinuierlich, um so die Kompression den unterschiedlichen Bedürfnissen anzupassen. Eine hohe Kompression im Verbrennungsraum sorge für mehr Effizienz, eine niedrige für höhere Leistung und ein höheres Drehmoment. Die Bandbreite liegt zwischen 8:1 (für hohe Leistung) und 14:1 (für hohe Effizienz).
Der Benziner entwickelt 200 kW/272 PS und 380 Nm maximales Drehmoment und soll rund ein Drittel weniger Kraftstoff verbrauchen als der vergleichbare Sechszylinder des QX50. Ob sich Infiniti allerdings einen Gefallen damit tut, die Hightech-Wundermaschine mit einem stufenlosen Getriebe auszustatten, bleibt abzuwarten und ist zumindest fraglich. Denn in der Regel stehen die CVTs (Continuously Variable Transmission) nicht gerade für eine dynamische Art der Fortbewegung. Aber wenn der Motor schon variabel ist?
Superlative beansprucht Infiniti auch in Bezug auf die auf hohe Flexibilität ausgerichtete und völlig neu entwickelte Fahrzeug-Plattform. Sie setze "in Sachen Verwindungssteifheit und Raumgefühl im Segment der Midsize-Premium-SUVs neue Maßstäbe", heißt es. Das Raumangebot für Passagiere und Gepäck sei führend in seiner Klasse. Ein Novum stellt auch das verwendete Material dar. Der erstmals im Bereich des Automobilbaus eingesetzte, hochfeste und extrem gut verformbare Stahl spart Gewicht und ermöglicht eine um 23 Prozent verbesserte Verwindungssteifheit im Vergleich zum vorherigen QX50. Das soll Vibrationen und der Geräuschpegel im Innenraum reduzieren.
In puncto Assistenzsysteme hebt Infiniti den "ProPilot Assist" hervor, der den Fahrer beim Beschleunigen, Bremsen und Lenken auf einspurigen Straßen unterstützt, ihm dabei aber zugleich jederzeit die volle Kontrolle lässt. Das Resultat sei zusätzliche Sicherheit, da der Fahrer beschwerliche Aufgaben beim Fahren an sein Fahrzeug "delegieren" kann.
Der optische Auftritt des QX50 entspricht weitestgehend dem auf der diesjährigen Detroit Motor Show vorgestellten Konzeptfahrzeug gleichen Namens. Das rund 4,70 lange und 1,68 Meter hohe SUV wirkt stattlich und dynamisch. Motorhaube, Stoßfänger, A-Säule, Heckklappe und der verkleidete Unterboden sind laut Infiniti so geformt, dass der Luftfluss über, um und unter dem Fahrzeug mit minimalen Turbulenzen zu ermöglichen. Das Resultat: ein um 6 Prozent verbesserter Luftwiderstandsbeiwert im Vergleich zum Vorgänger.
Der Innenraum des QX50 soll durch hochwertige Materialien und exzellente Verarbeitung überzeugen, ist auf den Fahrer ausgerichtet – das kennen wir seit vielen Jahren von BMWs -, gehört dem Hersteller zufolge zu den größten seiner Klasse und ist außerdem sehr flexibel nutzbar. Letzteres findet seinen Ausdruck zum Beispiel in einer verschiebbaren Rückbank, wodurch sich das Kofferraumvolumen von 895 Litern auf 1.048 Litern vergrößert, maximal passen 1.699 Liter hinter die Vordersitze. Genug Platz also wahlweise für die komplette Familie oder den Einkauf im Möbelhaus.
Fotocredits: Infiniti
Quelle: GLP mid